Das Konzept des „Blended Assessment“

Herkömmliche Online-Bewerbungs-Verfahren ermöglichen zwar eine effiziente datenbankgestützte Vorauswahl, berücksichtigen in der Regel jedoch nur eine Facette (vor-)auswahlrelevanter Personenmerkmale, nämlich biografische Informationen.

Einer wesentlichen Anforderung valider Auswahlverfahren, nämlich dem Prinzip der Multimodalität, wird so bei alleiniger Berücksichtigung biografischer Daten jedoch noch nicht genügt. Erst durch die Kombination verschiedener Verfahren bzw. durch die Messung verschiedener eignungsrelevanter Personenmerkmale ist eine optimale Auswahl zu gewährleisten.

Um dem Effizienzgedanken datenbankgestützter Selektion bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Multimodalität zu entsprechen, wurden vermehrt Online-Assessments entwickelt.

Online-Assessment-Verfahren erweitern die Möglichkeit zur datenbankgestützten Vorauswahl über die biografischen Personenmerkmale hinaus auf die oftmals als „Soft-Skills“ bezeichneten Eigenschafts- und Verhaltensmerkmale von Bewerbenden. Somit wird bereits in einer frühen Phase des Auswahlprozesses „multimodal“ agiert. Und: Durch die orts- und zeitunabhängige Durchführung über das Internet sowie die automatisierte Durchführung in einem Mensch-Maschine-Dialog kann die Testung mit niedrigem Aufwand und zu sehr niedrigen Kosten durchgeführt werden.

Im Modell des „Blended-Assessment“ (vgl. Kupka, 2008) werden die Möglichkeiten und Vorteile von Offline- und Online-Einsatz eignungsdiagnostischer Verfahren konsequent verbunden.